12. Dezember 2007

Libraries: PLL vs. PLX

Ein grosses Problem beim Erstellen von Forms-Anwendungen ist: Soll ich Libraries auf Basis von *.pll oder *.plx attachen?

Schauen wir uns einmal ein paar typische Fälle an:

A) Für die Forms-Entwicklung werden PLL und PLX genutzt. Der Forms Builder benutzt das Arbeitsverzeichnis C:\Forms und der FORMS_PATH hat einen Pfad auf C:\Forms\Lib. Die Sourcecodes heissen Lib.pll, Menu.mmb und EMP.fmb.

Wenn es eine generierte Lib.plx in c:\forms oder c:\forms\lib gibt, dann ist dies die Version, die zur Runtime benutzt wird.

Die Reihenfolge, in der Forms Libraries nutzt ist folgende:
1) Wenn Lib.plx im Arbeitsverzeichnis liegt wird es genutzt
2) Wenn es nicht gefunden wird, suche im FORMS_PATH nach Lib.plx
3) Wenn es nicht gefunden wird, suche im Arbeitsverzeichnis nach Lib.pll
4) Wenn es nicht gefunden wird, suche im FORMS_PATH nach Lib.pll
5) Wenn die Library nicht gefunden wird, erzeugt Forms eine Fehlermeldung

Dies gilt auch für Forms und Menüs



Wenn das PLX im lokalen Verzeichnis eine ältere Version ist als die entsprechende PLL, dann führt dies zu grossen Problemen während der Laufzeit. Fehler zu finden ist dann nahezu unmöglich, solange der Entwickler die Timestamps der Libraries nicht überprüft.

B) Wenn in der Anwendung nur PLL's benutzt werden:

Während der Entwicklung und zur Laufzeit hat man keine Probleme. Wenn eine Library nicht im Arbeitsverzeichnis liegt, wird sie im FORMS_PATH gefunden.

Zusammenfassung:

Ich selber nutze keine plx-Libraries mehr, da ich in viel zu vielen Projekten mit den Problemen konfrontiert war. Fehlersuche wird immens aufwändig, wenn man grössere Forms-Pfade hat und irgendwo eine plx-Library existiert, die nicht die richtige Version besitzt.

Viele Entwickler sagen: plx ist schneller. Dies konnte ich bisher nicht nachvollziehen und ich hatte auch noch nie Performance-Probleme damit.

Andere Entwickler sagen: plx ist der kompilierte Code, somit kann niemand den Sourcecode stehlen - in diesem Fall sollte man jedoch einmal folgendes ausprobieren:

Erzeuge eine Library mit einem Package und einer Konstanten:
PACKAGE Const IS
HiddenPW                     CONSTANT Varchar2 (100) := 'HiddenPW';
END Const;

Erzeuge die plx und öffne sie in einem Editor. Suche nach "HiddenPW". Der Name der Konstanten und ihr Wert sind auf diese Weise direkt zu finden. Das ist alles andere als sicher. Nur der Sourcecode ist unleserlich. Meines Erachtens ist eine Forms-Anwendung auf einem Oracle Application Server sicher. Somit braucht man den lesbaren Code der pll nicht in eine plx umzuwandeln

Dies gilt natürlich ausdrücklich nicht für Standard-Software, die man verkauft und deren Sourcecode man nicht ausliefern möchte. Hier ist die plx die einzige Alternative und auf der Datenbank sollte man über ge-wrappte Packages nachdenken.

Keine Kommentare: